Persönlich fasziniert mich die Vorstellung, dass das Kunstwerk nie abgeschlossen ist, dass ein Zersetzungsprozess stattfindet. Und versicherungstechnisch sind Objekte aus sich allmählich verändernden Materialien wie Schokolade, Rotkohl, Gewürzen nicht so problematisch, wie oft angenommen, denn die gewollten Zersetzungsprozesse sind unter dem Standard-Ausschluss „Beschaffenheit und innerer Verderb“ nicht gedeckt.
Im Prinzip unterliegen ja alle Materialien Alterungsprozessen. Diese sollen durch präventive Konservierung aufgehalten werden. Aber Kunststoff stellt die Besitzer und Konservatoren vor ganz neue Aufgaben. Schon 2008 wurde deshalb das internationale Projekt POPART ins Leben gerufen, um Kunststoffe insbesondere Polymerverfall und seine Konservierungsmöglichkeiten zu erforschen. Da passiert gerade viel.
Zurzeit erleben wir ja einen extremen Umbruch, was Wahrnehmung und Kommunikation betrifft. Als ausgebildete Museumswissenschaftlerin finde ich Material und Technik und ihre Wirkung auf die Wahrnehmung von Kunstwerken besonders spannend. Exemplarisch für mich ist die Collage „Große Kopf (1979)“ von Sigmar Polke. Die Vielschichtigkeit der Materialien kann keine digitale Darstellung erfahrbar machen.
Das ist eine schwierige Entscheidung, da die HIGHLIGHTS mich an die Wunderkammern aus Fürstenzeit erinnert. Ich tendiere zu den mir unbekannten Dingen. So war das für mich im letzten Jahr das vollständig erhaltene Meißner Kofferservice von ca. 1730 mit seinen heiteren Chinoiserien und der fantastischen Fauna und Flora einer der Höhepunkte.
Die zentrale Aufgabe der Versicherung dient ja genau diesem Zweck: Erhalt der Investition, auch im Schadenfall. In der Kunstversicherung stehen wir darüber hinaus Sammlern mit Expertise zur Seite z.B. was Schutz vor Einbruch und Feuer betrifft oder bei Fragen zu präventiver Konservierung, Aufbewahrung, Transport. Wir verfügen über ein ausgezeichnetes Netzwerk, um unseren Partnern in allen Fällen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.