Budapest 1924 - 2023 Paris
18 Bleus
1959, Gouache auf Karton
27 x 54 cm
Mit dem Entstehungsjahr 1959 gehört „18 bleus” zu den heute auf dem Kunstmarkt sehr seltenen und gesuchten Frühwerken Vera Molnars.
Die Gouache zeugt von Molnars intensiver Auseinandersetzung mit den strengen Gesetzen der konstruktiven Kunst. Molnar nutzt das einfache Vokabular von 18 gleich großen, in regelmäßigen Abständen gesetzten Quadraten, um die algorithmische Logik in ihrer Kunst umzusetzen. Algorithmen bestehen aus einer unendlichen Anzahl genau definierter Einzelschritte, die in ein Computerprogramm überführt, in menschlicher Sprache formuliert oder, wie hier, in serieller Arbeitsweise manuell ausprobiert werden können. Das imaginäre Spiel der „machine imaginaire”, wie die Künstlerin es selbst nennt, wird hier von Molnar allein durch die Farbe ausgetragen. Die einzelnen Quadrate werden zu Trägern unterschiedlicher Blautöne und Nuancen. Der Betrachter beginnt automatisch nach einem logischen System zu suchen, um die Zusammensetzung und Abfolge der Farben zu erklären und eine mögliche Logik zu finden. Dies gelingt jedoch kaum; stattdessen springt die Aufmerksamkeit des Betrachters langsam zwischen den Quadraten hin und her. Die Komposition gerät so in optische Bewegung. Die Farbkontraste der leuchtenden Blautöne auf schwarzem Grund intensivieren den starken malerischen Ausdruck sowie die klare, auratische Präsenz.
Trotz der Einfachheit des Bildes entsteht bei längerer Betrachtung eine komplexe Dynamik im Gefüge der Quadrate. Die Gouache verweist somit auf den streng systematischen Ansatz, den Vera Molnar seit Beginn ihres Schaffens verfolgt und in ihren computerbasierten Arbeiten ab 1968 zur Perfektion gebracht hat.
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