Dessau 31.12.1940
Basel Fenster 10 ED (Entwurf Nr. 8 von 12)
2020, Acryl auf Kunststofffolien, collagiert
101,4 x 161,6 cm
Eines von 7 Exemplaren + 2 A.P.
Das serielle, systematische Arbeiten in Serien gehört für Imi Knoebel zum Kern seines Gesamtwerkes.
Immer wieder weitet der Künstler dabei seine Tätigkeit neben den klassischen Medien der Photographie, Malerei und Skulptur auch auf architekturbezogene Projekte aus. Zwischen 2011 und 2015 gestaltete er z.B. die Glasfenster für die Kathedrale Notre-Dame de Reims und 2021 schuf er die permanente Glasfensterarbeit «Basel» in der Bar des Volkshaus Basel. Das dortige Glasfensterwerk besteht aus 4 großformatigen Teilen mit insgesamt 240 verschieden farbigen Glasstücken und entstand in Zusammenhang mit der hier angebotenen unikatären Edition «Basel Fenster 10 Ed. (Entwurf Nr. 8 von 12)» von 2020, die auf den Entwürfen zu den Glasfenstern beruht.
In kunsthistorischer Anlehnung an die am Bauhaus gelehrten farbtheoretischen Konzepte von Johannes Itten und Lászlo Moholy-Nagy sowie in der Verneinung jeglicher Abbildfunktion den Bezug zum kunsttheoretischen und künstlerischen Schaffen Kasimir Malewitschs herstellend, findet Knoebel in den grossformatigen Baseler Fenstern zu einem Höhepunkt seiner individuellen Farbmalerei, deren Wurzeln in der amerikanischen Farbfeldmalerei und dem Minimalismus der 1960er- und 1970er-Jahre liegen. Schichtung, Reihung und Stapelung sowie das Nebeneinander und Zusammenwirken der verschiedenen Farben erzeugen in den Baseler Fenstern eine skulpturale Raumwirkung. 12 Felder, bestehend aus jeweils 5 kontrastierenden Farben gestalten ein abwechslungsreiches und intensives Farberlebnis für den Betrachter, das auf den ersten Blick an Knoebels beliebte Anima Mundi Serie erinnern mag, in seiner Komplexität jedoch noch weit darüber hinausgeht.