gest. „EBEN“ und „PYR“ für
Augsburg ca. 1660, Ebenholz mit "Pietra Paesina" und "Pietra Dura" - Einlagen
120 x 89 x 52 cm
Augsburger Prunkschränke aus Ebenholz mit den hellen, kontrastierenden und kostbaren Ruinenmarmor-Einlagen, kombiniert mit Pietra Dura, Marmor und vergoldeter Bronze, wurden in Augsburg um die Mitte des 17. Jh. durch die Zusammenarbeit verschiedener Kunsthandwerker gefertigt und an Fürstenhöfe und reiche Kunden in die ganze Welt exportiert.
Der verwendete Ruinen-Marmor, auch Pietra Paesina genannt, zeigt mit seiner bizarren Maserung Silhouetten von imaginierten Berg- und Architekturlandschaften und wurde aus dem Nahe-Gebiet um Idar-Oberstein oder aus Böhmen importiert.
Unser Kabinett trägt den Stempel mit dem Augsburger Pinienzapfen "PYR" und dem Schriftzug „EBEN“. Dieser bürgte für die Qualität und die Echtheit des verwendeten Ebenholzes, stellte doch dieses Material eine beträchtliche Steigerung des Wertes und des Luxus dar.
Vgl.: Zwei weitere, in der Ausführung sehr ähnliche Kabinette befinden sich im Kunsthistorischen Museum in Wien sowie dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
Lit.: Unser Kabinettschrank ist abgebildet und beschrieben bei Dieter Alfter „Die Geschichte des Augsburger Kabinettschrankes“ auf S. 89 und Abb. 98.