2022, Draht, rote Glasperlen

0,08 x 900 cm (Format, variabel)

Konsequent lotet Katharina Hinsberg seit Mitte der 1990er Jahre mit der ihr eigenen künstlerischen Sprache die Möglichkeiten und Bedingungen, den Raum und die Grenzen des Mediums Zeichnung aus. Ihre reduzierten Werke erfordern ein konzentriertes Sehen, das uns an der Fragilität und Poesie, Spontaneität und Präzision ihrer Bildwelten teilhaben lässt. Katharina Hinsberg gehört mit ihrem umfangreichen Werk zu den wichtigsten konzeptuellen Zeichnerinnen der Gegenwart; ihre Werke sind Teil nationaler und internationaler Sammlungen und werden seit vielen Jahren in Museen im In- und Ausland ausgestellt.

Hinsbergs zeichnerische Arbeiten auf Papier brechen mit der eingeübten Vorstellung, die wir uns vom Medium Zeichnung als in der Fläche verbleibend machen. Sie hat sich mit den historischen, technischen und räumlichen Zusammenhängen der Gattung auseinandergesetzt und eine künstlerische Technik entwickelt, mit der sie dem Verhältnis von Linie, Punkt, Leerstelle und deren Intervallen nachgeht und so die Zeichnung aus der Zweidimensionalität in die Dreidimensionalität überführt. Die getilgten Linien bleiben als Leerstelle sichtbar und erzählen von ihrer früheren Anwesenheit, aber auch vom Prozess des Auslöschens, der Negation der Linie.