Venedig und Niederlande, 17. Jahrhundert, Entfärbtes und blaues Glas
Höhe 13-30 cm
Aufgrund ihrer phantasievollen Formen und ihrer technischen Perfektion erfreuten sich Gläser aus Venedig oder à la façon de Venise seit dem 16. Jahrhundert höchster Wertschätzung. Diese einzigartige Gruppe von Flügel- und Schlangengläsern spiegelt die Virtuosität der Glasbläser wider, die sowohl in Murano als auch in niederländischen Glashütten auf die Herstellung von Gläsern nach venezianischer Art spezialisiert waren. Obwohl diese kunstvollen Kelche als luxuriöse Trinkgefäße für die Tafel angefertigt wurden, galten sie nachweislich auch als kostbare Sammlungsobjekte. Davon zeugen vergleichbare Flügel- und Schlangengläser im Hessischen Landesmuseum in Kassel, die Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel für seine Glasgalerie erwarb. Bei der Konzeption dieses Sammlungsraumes, der Glaskunstwerken aus Venedig oder à la façon de Venise gewidmet war, hatte sich der Landgraf von seinem Patenonkel König Friedrich IV. von Dänemark inspirieren lassen, der 1709 sein Glaskabinett auf Schloß Rosenborg eingerichtet hatte.