Provinz Schleswig-Holstein 1867 - 1956 Seebüll
Sonnenblume, Lupinen und rote Blüten
um 1948/50, Aquarell auf Japan
33,4 x 39,7 cm
Blumen sind zeitlebens ein unerschöpflicher Quell der Inspiration für das Schaffen Emil Noldes. Schon auf Alsen läßt Nolde Blumen wachsen und schafft so ein „kleines Paradies“, das von den Bauern der Insel ebenso bestaunt wird wie von Besuchern des Künstlers. Später kultiviert er die Schönheit der blühenden Natur in seinem geliebten Garten in Seebüll, dessen Wege noch heute von prachtvollen Beeten gesäumt sind. Die hier entstandenen Blumen-Aquarelle sind inzwischen zum Inbegriff einer farbstarken und unnachahmlich stimmungsvollen Kunst geworden, in der sich spontane Naturanschauung und durchgeistigte Vision vereinen. Unsere „Sonnenblume, Lupinen und rote Blüten“ komponiert Nolde um 1950 mit gewohnter Zügigkeit und großer Virtuosität. Dabei überträgt er die faszinierenden Naturphänomene von Werden, Wachsen und Vergehen in ein poetisches Kräftespiel der Farben: Während das ausgeglichene Grün der Pflanzenstiele sich zurücknimmt, dominiert das satte Rot der zwei Blüten sowie das Gelb der großen Sonnenblume, das von der Komplementärfarbe der Lupinen spannungsreich flankiert wird.