Döbeln/Sachsen 1883 - 1970 Radolfzell
Damenringkampf
1910, Farbige Kreide auf leichtem Karton (gelaufene Postkarte)
9 x 14 cm
Der Grußtext lautet: 'L.E. [Liebe Emy] Besten Dank für die / Gastfreundschaft für meine /
Bilder. Ich habe nach Bremen
[geschrieben?]. Herzl. Gruss D. Erich /
Viele Grüsse Ernst Kirchner'
Diese flotte und farbstarke Zeichnung ist beispielhaft für den „Brücke“-Expressionismus der Dresdner Jahre und zeigt ein originelles Motiv mit dem Heckel in das Berliner Nachtleben eintaucht. Ein sogenannter „Damenringkampf“ ist in den 1910er Jahren häufig in Varieté-Theatern zu sehen. Dem vergnügungssüchtigen Publikum wird eben auch Skurriles geboten, u.a. ein Ringkampf zweier Bühnenkünstlerinnen. Heckel geht es in seiner Darstellung vor allem um losgelöste Formen und frische, raumschaffende Farben, und darum, das Gefühl der knisternden Atmosphäre und Dynamik dieses Events zu vermitteln. Mit blauen, gelben und roten Farbtönen und schwungvollen Linien wird ein optisches Erlebnis mit einer auf das Wesentliche reduzierten Form umgesetzt.