Entwurf / Design: Hans Bolek, Ausführung / Execution: Franz Schediwy für Alfred Pollack,
Wien 1909-12 / Vienna 1909-12, 800er Silber
Der gewölbte, vierfach von Vertikalfalten untergliederte Korpus sich zum oberen Drittel weitend und in die gerundete, von Perlrandfries gezierte Schulter übergehend. Die Kaffeekanne und Teekanne, sowie die Zuckerdose von leicht kuppelförmigem Deckel abgeschlossen und von gerippten Deckelknäufen in Elfenbein bekrönt. Die Schnaupen von Kaffeekanne und Teekanne sowie der Heißmilch- bzw. Heißwasserkanne in Analogie an ihren Kanten von Perlandfries geziert. Die Kannen rückseitig mit weit geschwungenen, halbkreisförmigen und von Rillenprofilierungen ornamentierten Handhaben aus Elfenbein. Die Zuckerdose mit spitz zulaufenden Griffen.
Außerordentlich seltenes Kaffee Tee-Service des Wiener Jugendstils, dessen hohe Fertigungsqualität sich nicht allein im soliden Gewicht der einzelnen Objekte zeigt sondern auch in ihrer handwerklichen Umsetzung: so sind die Griffaufnahmen der Handhaben sowie die der Deckelknäufe randseitig von halbkreisförmigem Dekor abgeschlossen, welcher in das Bein der Griffe und Deckelknäufe in Negativform eingearbeitet wurde um so einen harmonischen Übergang zu erzeugen.
Das hier vorliegende Service wurde vor 1909 entworfen und 1910/11 auf der Winterausstellung im Wiener Kunstgewerbemuseum (heute Museum der angewandten Kunst, Wien kurz: MAK) von der Silberschmiede Alfred Pollack erstmals ausgestellt. 1912 erwarb das Wiener Kunstgewerbemuseum das Teeservice, bestehend aus Teekanne, Milchkanne und Zuckerdose auf Tablett. Es befindet sich unter der Inventar-Nummer WI 1102 noch heute in dessen Bestand.