wohl Frankreich, 18. Jahrhundert, Bronze patiniert
Höhe: 45 cm
Die Statue zeigt den nach seinen Heldentaten erschöpft ausruhenden Herakles, in seiner linken Achsel auf seine Keule gestützt, die auf einem Felsen aufgestellt ist, darüber das Fell des nemeischen Löwen. Sein rechter Arm ist angewinkelt nach hinten geführt, die rechte Hand liegt hinter dem Rücken und hält die drei Äpfel, die Herakles bei den Hesperiden errungen hat. Der Körper ist überaus muskulös. Sein Blick ist nach unten zu seiner Linken gesenkt.
Die Bronzefigur ist eine reduzierte Nachbildung einer antiken Kolossalstatue des Herakles, die sich heute im Museo Nazionale in Neapel befindet. Kurz nach ihrer 1546 erfolgten Entdeckung in den römischen Caracalla-Thermen wurde sie von Papst Paul III. Farnese in seinem Palazzo in Rom aufgestellt, wodurch sie ihre heute geläufige Bezeichnung erhielt. Bei der antiken Marmorskulptur handelt es sich um eine römische Kopie nach einer griechischen Bronzestatue des Lysipp aus dem 4 Jh. v. Chr., die sofort nach ihrer Auffindung großen Ruhm genoss und in zahlreichen Zeichnungen, Stichen und plastischen Kopien vervielfältigt wurde. Sie diente nachfolgenden Künstlergenerationen als Leitbild bei der Gestaltung muskulöser, heldenhafter Aktfiguren.
Die Herkules-Figur war nicht nur in der griechischen und römischen Antike epochemachend, sie regte seit ihrem Fund in der Hochrenaissance zahlreiche Bildhauer zumeist kleinformatigen Nachschöpfungen in Bronze an. Dabei konnten dies ganz exakte Wiedergaben des antiken Vorbilds sein, so wie die hier vorgestellte Bronze. Besonders fein ziselierte Ausführung mit historischer, goldbrauner Patina.