Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunstfreunde,
wissen Sie, was eine Messe immer wieder interessant macht? Dass Jahr für Jahr hochkarätige, marktfrische, wiederendeckte und vor allem begehrte Kunstwerke von internationalem Format angeboten werden. Seit 15 Jahren existiert die Munich HIGHLIGHTS. Und unsere Aussteller beherrschen dieses ungeschriebene Erfolgsrezept bestens mit ihren Exponate: Lucas Cranachs „Madonna mit Kind“ von 1534, Ernst Wilhelm Nays „Dominant Gelb“ von 1959, Franz Marcs Gemälde „Katzen im Körbchen“, Jean-Pierre Jeannerets Chandigarh-Schreibtisch von 1956, ein Kabinett von Pierre Gole, dem Ebenisten des Sonnenkönigs, einer der letzten Vintage-Abzüge des nackt posierenden Yves Saint Laurent aus dem Nachlass des Fotografen Jeanloup Sieff und, und, und….
Unsere Stärke ist, dass wir ebenso eine elegante Bühne für die alte Kunst sind wie für die moderne und zeitgenössische Kunst. „Das ist unsere DNA“, sagt Messeleiterin Juana Schwan. „Und doch haben wir bei jedem neuen Schritt, den die Messe ging, unsere Mission bewahrt und die Tradition mit der Zukunft der Kunst verlinkt.“
Jeanloup Sieff, Yves Saint-Laurent, Paris 1971, Vintage Silbergelatinabzug, 50,5 x 40,3 cm, © Ira Stehmann Fine Art
Die HIGHLIGHTS hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und sich dennoch ihren Spitzenplatz unter den bedeutenden Messen im deutschsprachigen Raum bewahrt. Als 2010 die erste Ausgabe mit Gastausstellern aus Italien, Holland und der Schweiz und international agierenden Händlern aus dem eigenen Land im Haus der Kunst stattfand, zog wieder Glanz in die mattgewordenen Messelandschaft Deutschlands ein.
Franz von Stuck, Haupt der Medusa, Pastell auf Papier, um 1892, 26,5 x 32,5 cm (Rahmen 49,5 x 51 cm), Foto: Kunkel Fine Art, München
Der Altmeisterhändler Konrad O. Bernheimer, der gemeinsam mit dem Kunstkammerspezialisten Georg Laue zu den Initiatoren gehörte, erinnert sich bestens: “Wir wollten dem Kunsthandelsplatz Deutschland einen Schub in Richtung Internationalität geben.“ Ein Kreis von hochpotenten Händlern und die Konzentration auf Spitzenstücke war und ist das Konzept. Bis heute sind zahlreiche HIGHLIGHTS-Aussteller auch Teilnehmer der TEFAF.
Sammlung von Flügelgläsern, Venedig und Niederlande, 17. Jahrhundert, Entfärbtes und blaues Glas, Höhe 13-30 cm, Kunstkammer Georg Laue, München / London
Ein großer Schritt war 2013 der Umzug in den Kaiserhof der Residenz. Das Reglement ließ von nun an die zeitgenössische Kunst zu und Werke von Ernst Wilhelm Nay, Günther Uecker und Gerhard Richter wurden angeboten.
Eine starke Messe spiegelt die Trends des Marktes. Die Klassische Moderne mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner bis Egon Schiele und die deutsche Nachkriegskunst von Fritz Winter bis K. O. Götz nehmen bis heute den größten Raum ein. Aber das Karussell dreht sich permanent. Die Foto-Experten öffnen neue Horizonte. Und die Contemporary-Galeristen mit Positionen von Karin Kneffel bis Slawomir Elsner sind in den letzten fünf Jahren fast so etwas wie eine eigene Sektion geworden. Nie aus den Augen gelassen haben wir dabei die alte Kunst. Wir freuen uns, dass wir junge Händler mit großer Leidenschaft und Blick fürs Historische gewinnen konnten.
Ernst Wilhelm Nay, Dominant Gelb, Öl auf Leinwand, 1959, 163 x 130 cm, VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Galerie Ludorff, Düsseldorf
Für die HIGHLIGHTS, die in diesem Jahr nach einer festlichen Preview vom 17. bis 20. Oktober 2024 stattfindet, bleibt die große Herausforderung, zwischen den Meisterwerken der Vergangenheit und den Klassikern von Morgen eine Brücke der Begeisterung zu schlagen.
Auf ein Wiedersehen bei der 15. Ausgabe der schönsten Messe Deutschlands!
Ihr HIGHLIGHTS-TEAM
Frau Woschni, gibt es eine neue Opulenz in Sachen Interieur?
Die Mailänder Möbelmesse 2024 hat einen Trend in Richtung 70er und 80er Jahre gesetzt – mit wertigeren Materialien, Bezugsstoffen und Ledersorten. Satte Rottöne, dunkles Violett und Grüntöne sind geradezu prädestiniert für Antiquitäten in schönen Holzarten. Auch Klassiker des Art Deco oder Jugendstil lassen sich dazu wunderbar kombinieren. Es sollte allerdings alles bewusst in Szene gesetzt werden.
Marina Woschni, Geschäftsführung Egetmeier Wohnkultur, München
Sie tanzen und scherzen, sie flirten mit Fächern und posieren in den Kleidern des 18. Jahrhunderts. Meissen verdankt seinen Ruhm auch Johann Joachim Kaendlers pittoresken Schäferszenen und seinen naturalistischen Tierskulpturen. Erstaunlich, dass dem Star-Bildhauer der Manufaktur erst jetzt eine große Ausstellung gewidmet ist. Alfredo Reyes, Inhaber von Röbbig München und langjähriger HIGHLIGHTS-Aussteller, konnte aus seinem Kundenstamm zahlreiche Privatsammler animieren, ihre Kaendler-Schätze nach Krakau zu schicken. Den Katalog zur Ausstellung – erschienen in der Arnoldschen Verlagsanstalt – lieferte der Rokoko-Enthusiast gleich mit.
24. Mai bis 29. September
Abb.: Liebeswerben mit Kirsche: die 21 cm hohe Hahnrei-Gruppe von Johann Joachim Kaendler, 1741. Foto: courtesy Röbbig