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Paris hatte Max Liebermann schon längst den malerischen Weg gewiesen, als die stimmungsvolle Momentaufnahme entstand. Nur punktuell lässt er die Lichtpunkte aufleuchten und bringt eine flirrende Unruhe in das Geschehen. Max Liebermann war zur Entstehungszeit des Gemäldes auf dem Sprung, Deutschlands bedeutender Impressionist zu werden. „Schulweg in Laren“ wird von der Galerie Ludorff angeboten.
Max Liebermann, Schulweg in Laren, 1898, signiert, Öl auf Leinwand, 57 x 92 cm, Foto: Galerie Ludorff
Wer es sich leisten konnte, packte im 17. Jahrhundert auf Reisen seine eigene Apotheke ein. Die Essenzen, Pulver, Salben und Kräuter waren in 13 Glasflaschen mit silbernen Schraubverschlüssen verwahrt. Silbermörser, Perlmuttlöffel und Zungenschaber dienten als Werkzeug. Ein Wunder, dass nichts davon verloren ging. Der Beauty- und Gesundheitskoffer des Frühbarock ist so raffiniert und edel gearbeitet wie ein kleiner Kabinettschrank. Eine Entdeckung der Kunstkammer Georg Laue.
Höfische Reiseapotheke, Silbergarnitur Matthäus II Baur, Augsburg 1681/85, dazugehörige Schatulle, Pappelmaserholz, Höhe: 24 cm, Breite: 29 cm, Tiefe: 22 cm, Foto: Kunstkammer Georg Laue
Schon lange lebt die Koreanerin Minjung Kim in Frankreich und den USA, aber die traditionelle Ästhetik ihres Heimatlandes ist ihre künstlerische Basis geblieben. Ein kontemplativer Rhythmus und die besondere Wirkung von Farbschichtungen bestimmen den Charakter der transparenten Bilder. „Die Bewegung und die Farben sind so ruhig und friedlich. Das ist meine innere geistige Welt“, sagt die Künstlerin, die von der Galerie Commeter vertreten wird und sich auf dem internationalen Kunstmarkt schon lange einen Platz erobert hat.
Minjung Kim, Clouds, 2024, Mischtechnik auf Maulbeer-Hanji Papier, 23,8 x 30 cm, Foto: © die Künstlerin/courtesy Galerie Commeter
Die malerische Welt des Marc Chagall kennt keine Schwerkraft. Seine Liebes- und Hochzeitspaare, die Musikinstrumente und Tiergestalten schweben, als gäbe es weder Zeit noch Raum. Die Papierarbeit aus dem Angebot der Gilden’s Art Gallery vereint viele der typischen Symbole des russisch-französischen Moderne-Künstlers, der in der Zwischenkriegszeit in die Pariser Avantgarde-Szene eine besondere Poesie einbrachte. Es ist Zeit, Chagall neu zu entdecken.
Marc Chagall, Hochzeitspaar, Monotypie auf Papier, Foto: Gilden’s Art Gallery
Der Jugendstil hat die Glaskunst revolutioniert. Emile Gallé war einer der besten. Er konnte Vasen in Blütenträume verwandeln, wie auch dieses farblich subtile Exemplar aus dem Programm von Sylvia Kovacek. Durch eingelegte Silberfolien prangt die Mohn-Blüte wie ein Juwel aus der Natur auf der schimmernden Wandung. Preise waren Gallé auf den Weltausstellungen seiner Zeit stets sicher.
Emile Gallé, Vase mit Mohnblumen, sign., Nancy um 1898, Gals, Marqueterie-Technik, H: 18 cm, Foto: Galerie Kovacek
Wer hätte das gedacht, dass Fingerabdrücke auf unserem Handy auch ästhetische Reize ausstrahlen. Julia Chamberlaine bezeichnet sie in ihrer Fotoserie „Touch Archiv“ als Landkarten der Recherche. Die Amerikanerin ist eine der 35 internationalen Künstler der Ausstellung in der Alexander Tutsek-Stiftung – darunter Julien Opie, Brigitte Kowanz und Edward Burtynsky – die in ihren Arbeiten tiefgründig, nachdenklich, heiter und ironisch über das Smartphone und seinen Einfluss auf den Mensch und seinen Planeten reflektieren: von Fotografien der Siliziumfelder über die Selfiemanie bis hin zu großen Smilies aus Neonröhren. Eine Ausstellung für den Kopf und die Lust am Schauen.
Bis 31. Oktober 2024 in der Black Box in München, Georg-Muche-Straße 4. Geöffnet So – Do 12 – 18 Uhr.
Julia Chamberlain, Touch Archive (Reading Map), 2015, Fotografie, 10 x 15,1 cm, Foto: © Julia Chamberlain/Alexander Tutsek Stiftung