Auch nach 15 Jahren Munich HIGHLIGHTS steigt unser Puls kurz vor Messebeginn. Im Moment arrangieren unsere 60 Aussteller noch ihre Messestände. Prüfen die Abstände zwischen den Gemälden, richten das Licht optimal aus auf die Kunstkammer- und Porzellanobjekte und das Renaissance-Silber. Alles muss stimmen, bevor die HIGHLIGHTS am Dienstag mit zwei Preview-Tagen startet und dann bis zum 20. Oktober die Türen weit geöffnet hat. Vor einer besonderen Herausforderung steht unser Londoner Aussteller Emanuel von Baeyer. Er installiert gerade eine 175 cm hohe, in ihre Einzelteile zerlegte Stahl-Skulptur von Donald Judd aus dem Jahr 1972. Wir sind sehr gespannt. Denn bei ihm geht es diesmal nur um Skulpturen – vom Rokoko-Cherubino-Köpfchen Ignaz Günthers, über Rudolf Bellings futuristische Porträtbüste des Hollywoodregisseurs Josef von Sternberg bis zum Minimalisten Judd.
Die Liste bedeutender, hochkarätiger Kunstwerke ist wieder lang. Ein paar Top-Exponate haben wir für unseren Newsletter ausgewählt in der Hoffnung, dass Sie neugierig werden.
Manolo Valdés, La Doble Imagen, 2018, Mischtechnik auf Leinwand, 150 × 228 cm. Courtesy Beck & Eggeling International Fine Art
Manolo Valdés’ Frauengesichter sind unverkennbar. Stilisierte, fragmentierte Konterfeis mit dunklen Augen von ovoider Form, eingerahmt von abstrakter Haarpracht. Das trifft auch auf das Doppelbildnis aus dem Angebot von Beck & Eggeling zu. Wer will, sieht bei Valdés das Erbe von Picasso und Henri Matisse. Der Moderne hat er mit seiner Kunst eine leise Pop-Art-Note verpasst. Sein berechtigter Platz unter den gefeierten Gegenwartskünstlern ist ihm schon lange sicher.
Schreibschrank, Würzburg um 1730, wohl Hof-Ebenist Johann Georg Neßtfell (1694 – 1762), Nussbaummaser und -wurzelholz, 203 x 128 x 63,5 cm. Courtesy Kunsthandel Peter Mühlbauer
Würzburg war im 18. Jahrhundert eine Hochburg der Möbelkunst. Die mehrfach gebauchte Front mit ihren elegant intarsierten Schubläden und die frei schwingenden Bänder an den Kanten sprechen für die Meisterschaft dieses Nobelschreiners. Der Möbelkenner Peter Mühlbauer ist sich sicher, die Reichsgrafenkrone in der Mitteltür des Aufsatzes steht für Friedrich Carl von Schönborn-Buchheim, den Fürstbischof von Würzburg und Bamberg. Bestes Design, beste Provenienz.
Maurice Denis, Le goûter sous les châtaigniers, 1914, Öl auf Leinwand, 80,5 x 123 cm. Courtesy Kunkel Fine Art
Die Nabis waren um 1890 eine der wichtigsten Künstlergruppen Frankreichs. Maurice Denis gehört neben Pierre Bonnard zu ihren Mitbegründern, und wie alle Nabis interessiert ihn nicht nur der impressionistische Ausdruck, sondern symbolistische Tiefe. Das Gemälde aus dem Angebot von Kunkel Fine Art lebt denn auch gleichermaßen von der harmonischen Gefühlslage wie von der Überhöhung. Das herbstliche Picknick wird zum Spiegel der Seele. Schon lange war kein so stimmungsvolles Gemälde von Denis auf dem Markt.
Hermann Max Pechstein, Inder, 1910, Rohrfeder und Farbkreide auf Karton (Postkarte), 14 × 9 cm. Courtesy: Thole Rotermund Kunsthandel
Nur ein winziges Stück Papier. Aber die ganze künstlerische Größe des Expressionisten Max Pechsteins konzentriert sich in dieser kleinen Zeichnung, die Thole Rotermundanbietet. Sein expressiver Strich, die Unmittelbarkeit der Ausführung, das Anti-Akademische. Pechstein hat um 1910 mehrere Gemälde mit einem Inder als Modell gemalt. Die Postkarte als Skizzenblatt? Oder eher ein Zeugnis tiefer Zuneigung? Wie auch immer. Er hat sie 1910 an Lotte Kaprolat geschickt, die er im Jahr darauf heiratete.
Die Fechtstunde, Modell von Laurentius Russinger, um 1760, Höchst Porzellan, H: 17,9 cm, sechsspeichige, rote Radmarke. Courtesy: Langeloh Porcelain
Als zweitältester Porzellanmanufaktur blies dem Höchster Unternehmen schon immer der Wind der Konkurrenz von der Elbe entgegen. Aber Liebhaber des Weißen Goldes haben längst die Potenz der hessischen Manufaktur erkannt. Und die reizvolle kleine Gruppe „Die Fechtstunde“, die Langeloh Porcelain offeriert, zeigt, wie galant, pittoresk und kokett man am Main arbeitete. Laurentius Russinger, der an der Akademie in Paris ausgebildet wurde, war zweifelsohne ein Rokoko-Meister der charmanten Art.
Aldo Cipullo, Armreif,1974, 18k Gelbgold, Onyx und Tigerauge, innerer Umfang: 17 cm. Courtesy VKD Jewels
Schmuck modern machte und die Grenzen des Edlen neu definierte. Für Cartier entwarf er ikonische Stücke wie einen großen goldenen Nagel, der sich zu Armband und Fingerring biegt. Aber auch der Armreif von 1974 am Stand VKD Jewels offenbart, dass der italo-amerikanische New Yorker den Spirit von Big Apple eingeatmet hatte und stilvollen Chic nicht mit hochkarätiger Tradition verwechselte.
Ludwig Mecklenburg, „Portie an der Riva degli Schiavoni mit Kirche San Giorgio Maggiore“, 1849, Öl auf Leinwand, 55,5 x 84 cm. Courtesy Ralph Gierhards Fine Art
Keine Generation hat die Sehnsucht nach dem Süden so stimmungsvoll wiedergegeben wie die Künstler des 19. Jahrhunderts. Das meint auch Ralph Gierhards, der Ludwig Mecklenburgs Lagunen-Szene zeigt. Venedig hat den Münchner Maler besonders fasziniert. Das Treiben der Fischer, das Licht und Kirchen wie hier San Giorgio Maggiore haben ihn immer wieder aufs Neue inspiriert. Seine atmosphärischen Gemälde hängen heute in der Pinakothek in München und in der Kunsthalle Hamburg.
Gotthard Graubner, Ohne Titel (Kissenbild), 1960er-Jahre, Öl auf Perlon über Synthetikwatte, 16 x 15 x 2,4 cm. Courtesy Galerie Schwarzer
Die zweidimensionale Leinwand reichte dem Maler Gotthard Graubner nicht. Seit 1962 experimentierte er mit Stoffen, die er mit Watte ausstopfte und wolkenartig in nuancierten Farbschattierungen bemalte. Ein Kissenbild aus der frühen Phase bringt Galerie Schwarzer auf die HIGHLIGHTS: eine Ode an die Tiefgründigkeit der Kunst.
Lyonel Feininger, Architektur mit Sternen II, 1945, Öl auf Leinwand, 41,5 x 71,6 cm. Courtesy Wienerroither & Kohlbacher
Die feinen Linien, das Ephemere und das sakral in den Himmel Strebende sind seit den 1920er-Jahren wichtige Komponenten in Lyonel Feiningers Architekturszenen. Den bedeutenden deutsch-amerikanischen Moderne-Künstler, zu dessen Stationen das Bauhaus zählte, interessierte in Deutschland die Expressivität hoch aufragender Kirchen. Später in New York faszinierten ihn die Straßenschluchten und die Wolkenkratzer, wie das Gemälde bei Wienerroither & Kohlbacher vor Augen führt.
Herr von Mallinckrodt, eine App, die das Sammlungs-Management optimiert – was muss sie können, um wirklich effektiv zu sein?
„Eine effektive App zur Verwaltung von Kunstsammlungen muss intuitiv, flexibel und übersichtlich sein. Sie sollte neben Basisfunktionen wie Inventarisierung, Kategorisierung und Bewertungsverlauf auch erweiterte Features wie automatische Künstler-Preisanalyse und Vernetzung mit anderen Sammlern bieten. Besonders hilfreich sind Tools wie KI-gestützte Objektsuche und Reporting-Funktionen, die beispielsweise unsere Collecto-App enthält. Damit sind selbst Anforderungen von Profiteams bestens abgedeckt.“
Johannes von Mallinckrodt, CEO und Gründer von COLLECTO